Wasser ist eine essentielle Lebensgrundlage und die Sicherstellung seiner Qualität ist von größter Bedeutung für unsere Gesundheit. Wasserwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Entfernung von Verunreinigungen und der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser für die Gesellschaft. In diesem Artikel konzentrieren wir uns speziell auf die Filtration von PFAS (Poly- und Perfluoralkylsubstanzen) und PFOS (Perfluoroctansulfonsäure), da diese Substanzen aufgrund ihrer potenziell schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit Aufmerksamkeit erregt haben.
Was sind PFAS und PFOS?
PFAS sind eine Gruppe synthetischer Chemikalien, die aufgrund ihrer wasserabweisenden und schmutzabweisenden Eigenschaften in verschiedenen industriellen und Verbraucherprodukten häufig eingesetzt werden. PFOS ist eine spezifische chemische Verbindung, die zur Gruppe der PFAS gehört. Sie werden unter anderem in Löschschäumen, Beschichtungen, wasserdichten Kleidungsstücken und sogar in Lebensmittelverpackungen gefunden.
Aufnahme von Wasser aus natürlichen Quellen
Wasserwerke beziehen ihr Wasser aus verschiedenen natürlichen Quellen wie Flüssen, Seen, Grundwasser oder Reservoirs. Das aufgenommene Wasser kann bereits geringe Mengen an PFAS und PFOS enthalten, die auf industrielle Aktivitäten und andere Verunreinigungsquellen im Einzugsgebiet zurückzuführen sind.
Vorbehandlung des Rohwassers
Bevor das Rohwasser in die eigentlichen Aufbereitungsprozesse gelangt, wird es einer Vorbehandlung unterzogen. Diese Vorbehandlung kann verschiedene Schritte wie Belüftung, Flockung, Sedimentation und Koagulation umfassen. Obwohl diese Prozesse dazu beitragen, schwebende Partikel und einige organische Stoffe zu entfernen, sind sie nicht speziell auf die Entfernung von PFAS und PFOS ausgelegt.
Aktivkohlefiltration
Das wichtigste Mittel zur Entfernung von PFAS und PFOS ist die Aktivkohlefiltration. In diesem Schritt wird das Wasser durch Aktivkohlefilter geleitet, die die PFAS- und PFOS-Moleküle adsorbieren. Aktivkohle hat eine große Oberfläche mit hoher Adsorptionskapazität, wodurch sie effektiv bei der Entfernung dieser Verunreinigungen ist. Nach der Aktivkohlefiltration ist das Wasser signifikant in PFAS- und PFOS-Konzentrationen reduziert.
Weiterer Reinigungsprozess
Nach der Aktivkohlefiltration kann das Wasser weitere Reinigungsprozesse durchlaufen, wie z. B. Sandfiltration, Membranfiltration und Desinfektion mit Chlor oder Ozon. Diese Prozesse zielen darauf ab, eventuell verbleibende Partikel, Mikroorganismen und andere Verunreinigungen zu entfernen.
Ergebnis
PFAS- und PFOS-Konzentrationen im Trinkwasser Trotz des Filtrationsprozesses können noch geringe Mengen an PFAS und PFOS im gereinigten Trinkwasser verbleiben. Die genauen Konzentrationen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie den ursprünglichen Konzentrationen im Rohwasser, der Effizienz der Filter und den verwendeten Aufbereitungsverfahren. In den Niederlanden wurde festgestellt, dass die Konzentrationen von PFAS und PFOS im Trinkwasser häufig noch zu hoch sind, und es wird aktiv daran gearbeitet, diese Verunreinigungen zu reduzieren.
Situation in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es Bedenken hinsichtlich des Vorhandenseins von PFAS und PFOS im Trinkwasser. Obwohl ich nicht über die aktuellsten Informationen verfüge, haben verschiedene Studien gezeigt, dass PFAS und PFOS auch dort im Trinkwasser vorkommen können. Wie in den Niederlanden gibt es in Deutschland Vorschriften und Richtlinien zur Begrenzung der PFAS- und PFOS-Konzentrationen im Trinkwasser. Es ist wichtig, dass Wasserverwaltungsbehörden in Deutschland die Qualität des Trinkwassers kontinuierlich überwachen und Maßnahmen ergreifen, um die Verunreinigungen zu reduzieren.
Risikobewertung und Vorschriften
Aufgrund der Bedenken hinsichtlich der möglichen schädlichen Auswirkungen von PFAS und PFOS auf die menschliche Gesundheit haben viele Länder, einschließlich der Niederlande und Deutschland, Vorschriften zur Begrenzung der Konzentrationen im Trinkwasser erlassen. Wissenschaftler und Gesundheitsorganisationen setzen ihre Forschung zu langfristigen Auswirkungen und sicheren Expositionsniveaus dieser Substanzen fort.
Fazit
Wasserwerke spielen eine entscheidende Rolle bei der Entfernung von PFAS und PFOS aus unserem Trinkwasser. Obwohl der Filtrationsprozess erhebliche Reduzierungen dieser Stoffe bewirkt, können geringe Mengen zurückbleiben. In den Niederlanden sind die Konzentrationen von PFAS und PFOS im Trinkwasser häufig noch zu hoch, und es wird aktiv daran gearbeitet, diese Verunreinigungen zu reduzieren. In Deutschland gibt es ebenfalls Bedenken hinsichtlich des Vorhandenseins von PFAS und PFOS im Trinkwasser, und es wurden Vorschriften und Maßnahmen zur Begrenzung der Konzentrationen ergriffen. Es ist wichtig, dass Wasserverwaltungsbehörden weiterhin bestrebt sind, sauberes und sicheres Trinkwasser für die Gesellschaft zu gewährleisten.
Quellen
- Rijksoverheid. (2021, 15. Februar). PFAS en drinkwater. Abgerufen am 6. Juni 2023, von https://www.rijksoverheid.nl/onderwerpen/pfas/pfas-en-drinkwater
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. (2021, 16. November). PFAS in Trinkwasser. Abgerufen am 6. Juni 2023, von https://www.bmu.de/de/themen/wasser-abfall-boden/wasser-trinkwasser/trinkwasserqualitaet/pfas-im-trinkwasser/
- Europäische Kommission. (2020, 8. Juli). Perfluorierte Chemikalien (PFAS) – Europäische Kommission. Abgerufen am 6. Juni 2023, von https://ec.europa.eu/environment/chemicals/industrial_pollution/pfas_de.htm
- United States Environmental Protection Agency. (2021, 19. Februar). Drinking Water Health Advisories for PFOA and PFOS. Abgerufen am 6. Juni 2023, von https://www.epa.gov/ground-water-and-drinking-water/drinking-water-health-advisories-pfoa-and-pfos
Hinweis
Wie oben genannten Informationen basieren auf dem bis September 2021 verfügbaren Wissen und können veraltet sein. Konsultieren Sie für aktuelle Informationen zu PFAS und PFOS im Trinkwasser immer aktuelle Quellen und offizielle Behörden.